10 Jan Fendt präsentiert elektrischen Traktor
Text: Roman Musch, Thomas Loibnegger
Foto: Fendt
Fendt bekennt sich mit dem E-Traktor e100Vario zur Elektrifizierung und Digitalisierung der Landwirtschaft. Die Reduzierung von CO2 Emissionen ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben.
Nach Auskunft von Fendt wird der elektrische Traktor 2018 erstmals auf ausgewählten Betrieben und in Kommunen getestet. Während vollelektrische PKWs, Hoflader und Futtermischwägen bereits im Einsatz sind, ließ die Elektromobilität im Traktorbereich noch etwas länger auf sich warten. Der nun vorgestellte batteriebetriebene Elektrotraktor basiert auf dem Antriebskonzept eines konventionellen 50-Kilowatt-Vario-Traktors. Verbrennungsmotor, Abgas-, Zuluft- und Kraftstoffanlage sowie Motorkühler werden durch einen Akkublock, einen kompakten Elektromotor sowie die Steuerungselektronik ersetzt.
E-Batterie in 40 Minuten auf 80 Prozent geladen
Die Energiequelle ist eine 100 kWh Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterie. Unter realen Einsatzbedingungen sind fünf Betriebsstunden möglich. Geladen wird mit bis zu 22 kW über eine Wallbox oder über eine Supercharging Option mit Gleichspannung. Mit einem genormten CCS Typ 2 Stecker kann die Batterie schon in 40 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden. Zudem kann durch den Elektromotor im Betrieb Energie rückgewonnen werden. Mit meiner Photovoltaikanlage kann der zur Betankung benötigte Strom selbst am Hof produziert werden, oder die Batterie als Zwischenspeicher genutzt werden.
Emissionsfrei und geräuschlos unterwegs
Mit dem Fendt e100 Vario ist der Einsatz von konventionellen als auch elektrifizierten Anbaugeräten möglich. Der Traktor ist voll kompatibel zu herkömmlichen Anbaugeräten. Die Batterie kann sogar kurzzeitige Boost-Leistung bis zu 150 kW für die Geräteantriebe freigeben. Ein Thermomanagement mit Wärmepumpe sorgt für effiziente Temperierung der Traktorkabine. Ohne lokale Emissionen und geräuscharm ist sie für den Einsatz in geschlossenen Gebäuden, wie beispielsweise in Ställen, aber auch für Innenstädte prädestiniert. Für Spezialbereiche kann ein vollelektrischer Antrieb interessant sein. Durch den elektrischen Fahrantrieb ist eine besonders präzise und dynamische Regelung möglich.
Roboter haben Zukunft
Digitalisierung und Elektrifizierung sind neue Innovationsfelder der Landtechnikbranche. Zeitunabhängige Arbeiten, wie Mulchen oder Reihenputzen, sind in einigen Jahren durchaus von Robotern, wie z.B. dem Fendt Mars, zu erledigen. Wie ein Rasenmäherroboter könnten solche Geräte in Schwärmen Tag und Nacht auf den Feldern unterwegs sein.
Weitere Links für Sie: